- Emile Bernard
L'Africaine, 1895
- Afrikanerin
- Öl auf Leinwand
- 102 x 86 cm
- Erworben 1909 für das Folkwang Museum, Hagen, seit 1922 Essen
- Museum Folkwang, Essen
Gemeinsam mit Paul Gauguin, den er in der Künstlerkolonie von Pont-Aven kennengelernt hatte, wollte Émile Bernard 1890 nach Madagaskar reisen. Nachdem dieser Plan scheiterte, verließ Bernard Frankreich im Frühjahr 1893 und gelangte über Italien, Konstantinopel, Samos und den Sinai nach Ägypten. Er ließ sich in Kairo nieder, trug landestypische Kleidung und widmete sich der Dichtkunst und der Malerei (u.a. Dekoration der Kapelle im Seminar der Pères de la Mission Africaine de Lyon).
Bernard wohnte im Haus einer libanesischen Familie namens Saati, lernte darüber die Tochter Hanenah kennen und heiratete sie (1894). Das Ehepaar hatten fünf Kinder, von denen jedoch nur zwei das Erwachsenenalter erreichten. Melancholisch, traumversunken sitzt die Frau auf einem mit arabischen Mustern dekorierten Diwan. In seiner Autobiographie erinnert sich Bernard der Schönheit seiner Frau und erklärt, dass die Heirat mit der libanesischen Frau es ihm ermöglicht habe, zumindest eine Zeit lang ein Leben außerhalb der westlichen Zivilisation zu führen. Wie Tahiti in den Augen Gauguins war das arabische Viertel in Kairo für Bernard ein paradiesischer Ort. 1904 verließ Bernard seine Frau und kehrte nach Frankreich zurück.
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